Regalinspektion nach höchsten Standards

Um einen reibungslosen Arbeitsablauf zu gewährleisten, spielen Sicherheitsstandards und deren Einhaltung in jedem Unternehmensbereich eine maßgebliche Rolle – auch im Lager. Der Einsatz von Flurförderzeugen und komplexen Kommissionierungsprozessen birgt ein Risiko für Schäden – zum Beispiel an den Regalen im Logistiklager. Deswegen ist eine ordnungsgemäß durchgeführte Regalinspektion unumgänglich. Was im ersten Moment wie eine kostspielige Verpflichtung erscheint, bietet bei näherem Hinsehen ein hohes Einsparpotenzial. Unfälle, die kostenintensive Konsequenzen nach sich ziehen, können vermieden werden. Anfallende Reparaturen bleiben überschaubar und die regelmäßigen Sicherheitskontrollen und -analysen schaffen die Voraussetzung für präventive Maßnahmen.

Der Masterplan

Den Ablauf einer Regalinspektion bestimmt die europäische Norm für den Betrieb, die Unterhaltung und die Reparatur von Regalen aus Stahl (DIN EN 15635). Die hier ausgeführte Inspektionspflicht gilt für alle Regaltypen und sieht ein Vorgehen in drei Prüfungsstufen vor:

1. Sofortige Meldung

Grundsätzlich muss jeder entstandene Schaden auf der Stelle dem zuständigen Sicherheitsbeauftragten gemeldet werden. Diese Vorgabe ist besonders wichtig, denn bereits geringe Mängel an Regalanlagen können große Schäden nach sich ziehen. Vorausschauendes Handeln ist daher die Grundlage für einen effizienten Umgang mit dem Problem und die Vermeidung von Folgeschäden.

2. Sichtkontrolle

Damit kein Schaden unentdeckt bleibt, sollte ein entsprechend unterwiesener Mitarbeiter wöchentliche Sichtkontrollen durchführen. Für diese regelmäßige, firmeninterne Regalprüfung fordert die europäische Richtlinie zudem ein Ergebnisprotokoll.

3. Experteninspektion

Darüber hinaus muss alle 12 Monate ein geprüfter Regalinspekteur des Verbands für Lagertechnik und Betriebseinrichtung, dem TÜV oder der DEKRA das gesamte Regalsystem begutachten. ELVEDI beschäftigt ausschließlich extern zertifizierte und ausgebildete Regalinspekteure, welche für die jährliche Sicherheitskontrolle zugelassen sind und bei der Ursachenermittlung unterstützen können.

Prüfpflichtige Regalsysteme umfassen:

  • Fachbodenregale
  • Palettenregale
  • Kragarmregale
  • Einfahrregale
  • Durchfahrregale
  • Durchlaufregale
  • Mehrgeschosseinrichtungen

Erforderliche Maßnahmen bei festgestellten Schäden

Sie haben Schäden an Ihren Regalsystemen entdeckt? Was in diesem Fall zu tun ist, hängt von der Einstufung der Gefährdungsfarbe im Prüfprotokoll ab. Die DIN EN 15635 legt fest, welche Maßnahmen bei welcher Gefährdungsstufe durchzuführen sind:

Gefahrenstufe I (Grün): Überwachung der Schadensstelle

Der Schaden führt nicht zu einer Verminderung der auf dem Typenschild angegebenen Tragfähigkeit. Die Bauteile sind mit der entsprechenden farblichen Markierung zu kennzeichnen, zu dokumentieren und bei der nächsten Prüfung zu kontrollieren.

Gefahrenstufe II (Orange): Weitere Maßnahmen

Die Lagereinrichtung ist schnellstmöglich zu sperren, sodass keine versehentliche Beladung möglich ist. Bei der Entlastung einer beschädigten Komponente, muss die Reparatur vor einer erneuten Belastung stattfinden. Sofortmaßnahmen sind bei einer orangenen Gefahrenstufe allerdings nicht erforderlich. Dennoch entwickelt sie sich vier Wochen nach der ersten Kennzeichnung zu einer roten Gefahrenstufe, falls sie nicht repariert wurde.

Gefahrenstufe III (Rot): Sofortige Maßnahmen

Bei dieser Einstufung handelt es sich um schwere Schäden, die die Tragfähigkeit der Bauteile erheblich beeinträchtigen und sie zu einem Unfallrisiko machen. Es ist daher dringend erforderlich, die Lagerzone zu sperren und die betroffenen Bauteile umgehend zu reparieren beziehungsweise auszutauschen.

Achtung: Nach Kapitel 9.7.1 der DIN 15635 darf ausschließlich der Lieferanten der entsprechenden Einrichtung eine Reparatur genehmigen. Andernfalls muss das beschädigte Bauteil gänzlich ausgetauscht werden.   Ausbeulen oder ähnliche Versuche, das Bauteil zu reparieren, verschlimmern die Beschädigung jedoch meist. Ein beschädigter Regalständer und defekte Traversen sollten unter jeden Umständen ausgetauscht werden.   Reparaturen, die nicht mit dem Hersteller abgesprochen sind, können lebensgefährlich sein!

Nur die Verwendung von Originalteilen sowie eine transparente Kommunikation mit dem Hersteller vermeidet Risiken der Regalreparatur und sichert die handelnden Personen ab. Stetige Schulungen der Bediener und ein ordnungsgemäßer Umgang mit dem Lagersystem beugen einem Schaden vor und ersparen die vermeintliche Reparatur.

Weitere aktuelle Informationen zum Austausch von Regalteilen lesen Sie hier:

VLB – Leitfaden Regalinspektion (verband-lb.de)

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